"Noch nicht voll wirtschaftlich"

VON LUDWIG MEINDL (Foto: Bauer)

Eine schwedische Delegation hatte sich bei den Haager Kraftwerken eingestellt. Anlass dazu gab das Kennenlernen des Referenzprojektes „Energy Neighbour" zur Stromspeicherung in Moosham.

Haag „Was bewog denn die Haager Kraftwerke, sich als Feldtestpartner an diesem Projekt zu beteiligen?" So lautete eine der Fragen, die von den Schweden vor Ort gestellt wurden. Sie setzten sich aus sogenannten Entscheidungsträgern zusammen, Geschäftsführer, Forschungsleiter und Unternehmer der schwedischen Wirtschaft bis hin zu Energieversorger und Solaranlagenbauer.

files/kwh/img/news/energy_neighbor.jpgGeschäftsführer Dr. Ulrich Schwarz von den Kraftwerken (KWH) verwies auf den Ansatz der Technischen Universität (TU) München, einen Speicher nicht nur zum Zweck der Netzentlastung zu verwenden, sondern gleichzeitig die „Wertschöpfung" über den Börsenhandel zu steigern und für eine höhere „Autarkie der Mooshamer Bürger" zu sorgen.

Die Themen des dreitägigen Erfahrungsaustausches hießen „Dezentrale Energieversorgung mit Solartechnologien" und „Energiespeicher für Strom und Wärme". Die Organisation dafür hatte die DeutschSchwedische Handelskammer in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium übernommen. Die Vertreter der TU München unterstrichen dabei das „große Engagement der Kraftwerke Haag", die das Projekt „stark mit Eigenmitteln gefördert" hätten. Im Gesamtresümee wurde deutlich, wie Dr. Schwarz von den Kraftwerken zusammenfasste, dass für das Projekt der TU München und der Kraftwerke in Moosham ein längerfristiger Ansatz geschaffen wurde, „auch wenn nach Berechnungen der Universität die Speicher momentan noch nicht voll wirtschaftlich betrieben werden können". Dieser Baustein trage zum Gelingen der Energiewende bei. Das gelte natürlich künftig umso mehr, wenn Elektromobilität und Wärmepumpen im Haushaltsbereich zunehmen.

Die Sprecher der schwedischen Delegation drückten bei der Zusammenkunft nach der Besichtigung des Speichers in Moosham ihren Dank für die detaillierten Erläuterungen aus und für den Einblick in die „zeitlichen Perspektiven und Projektbeteiligten". Besonders die Energieversorger baten darum, für einen weiteren Erfahrungsaustausch in Kontakt zu bleiben. Schweden sei in großen Landesteilen schwach besiedelt und stehe „vor ähnlichen Herausforderungen beim Ausbau und der Nutzung der Solarenergie wie die Kraftwerke Haag".

29 Millionen Euro in Projekt investiert

Vor über einem Jahr war der Energiespeicher im Beisein der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner von der TU München und den Haager Kraftwerken in Betrieb genommen worden. Das technische Projekt hatte der Staat mit Unternehmen, Technischer Universität München und den Haager Kraftwerken für 29 Millionen Euro aufgenommen. Ziel war zu helfen, die Energiewende umzusetzen und speziell Energie vor Ort zu produzieren und zu speichern.

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